CSD Wetzlar 2016
27.08.2016: Um dem Aufschwung weiter zu folgen, waren wir jetzt das zweite Mal in Hessen und wieder war bestes Wetter. Das wir hier mitmachen konnten, haben wir dem Entgegenkommen der Leitung Marke Stillschweigen zu verdanken. Sie kamen uns aber erst entgegen nachdem wir ihnen zuvor mitgeteilt hatten, von wo aus wir anreisen und welches Thema wir vertreten. Da sie zu diesem Thema noch nie einen Stand hatten, waren sie bereit uns entgegenzukommen. Zur netten Abwechslung ist die Leitung diesmal unter weiblicher Führung. Durch einen Insidertip eines Einheimischen hatten wir nach dem ausladen auch schnell einen kostenlosen Parkplatz wenige Meter vom Geschehen entfernt gefunden.
Da die Zeiten jetzt ziemlich heftig sind und man überall von "migrativen" Gewalttaten und Überfällen auf Schwule, Lesben und Transsexuelle liest, haben wir offen unsere Ängste und Bedenken kommuniziert und nach den Sicherheitsvorkehrungen gefragt und zur angenehmen Abwechslung haben sie diese auch sehr ernst genommen und zeigten Verständnis. In der Tat gebe es auch in Wetzlar bereits No-go Gegenden, wo sich abends nicht einmal mehr deutsche Männer heraustrauen. Das will was heißen.
Die Ruhe vor dem Sturm.
Hier kommt die Wetzlarer Parade an. Wie wir erfahren mußten, ist die Parade an einigen Orten mit Glasflaschen beworfen worden, gut daß keiner verletzt wurde.
Mit dem Blick Richtung Bühne.
Und hier das obligatorische Beweisbild, daß wir mitgemacht haben. ;-)
Vorne rechts neben der Collage schön zu sehen, unsere neuste Idee: Pfandflaschenablagekorb. Spenden bekommt man ja immer schwerer, aber Pfandflaschen geben sich leichter ab, es ist ja uncool mit leeren Pfandflaschen rumzulaufen. Zum Schluß hatten wir soviele Pfandflaschen, daß wir von dem Erlös sogar das Entgegenkommen der Veranstaltungsleitung honorieren konnten.
Phasenweise hatten wir auch hier wieder alle Hände voll zu tun da wir richtig Andrang hatten.
Im Laufe des Tages gesellte sich eine andere NGS-Frau zu uns. Zuvor ist sie knallhart an uns vorbeigegangen, da sie wie sie selber gestand, nur geradeaus Richtung Bühne wollte und nicht nach rechts oder links geschaut hat, weil sie nicht damit gerechnet hat, daß das Thema Transsexualität mit einem Stand in Wetzlar vertreten ist. Wenn ich, Selfmademan, sie nicht einfach angesprochen hätte, wäre sie nie an unseren Stand gegangen. So ist sie dann immer mal wieder bei uns vorbeigekommen und war so begeistert, daß sie uns glatt auf ein, zwei Bier eingeladen hat. Nungut, bis wir dann wieder fahren müssen, hat die Leber den Alkohol längst wieder abgebaut. ;-)
Zum Ende hin kam dann auch die Veranstaltungsleitung zu uns und alle waren sie hellauf von unserem Stand begeistert. Sie haben uns Löcher in den Bauch gefragt und wir haben nur zu gerne bereitwillig darauf geantwortet. Und alle waren sie einhellig der Meinung, daß wir mit Abstand den schönsten und informativsten Stand hatten. Zugegeben, mit all den Collagen und Bildern erinnert mich das alles ein wenig an die Bouquinists in Paris. Zudem haben auch sie wieder bestätigt, daß man bei uns endlich mal was erfährt, Dinge die man sonst nirgendwo hören, lesen oder sehen könne. Sie waren so derart begeistert, daß sie uns ausdrücklich zum nächsten CSD in Wetzlar eingeladen haben. :-)
Nun, das war dann der letzte CSD unter dem Banner von Trans-Eltern. Es kam danach relativ schnell zur Trennung. Seitdem habe ich nie wieder an einem CSD teilgenommen. Alleine einen CSD zu stemmen ist schon grenzwertig, gerade auch im Hinblick auf den Aufbau des Pavillons, da braucht man am besten vier Arme und Hände, der Kleinkram ist da eher unwesentlich und allein macht es auch weniger Spaß. Vor allen Dingen kann man sich allein nicht mal eben unters Volk mischen und sich das Getummel anschauen, denn irgendwer muß ja auch auf die Sachen aufpassen. Also alles nicht so prickelnd. - Und heutzutage ist der CSD nicht mehr das was er mal war. Der ursprüngliche Gedanke seriös aufzuklären und seriös um seine Rechte zu kämpfen wurde abgelöst von einem, pardon, tuntigen und transgenderischen "Schwuchtelklamauk", schrill, bunt und mitunter ziemlich halbnackt und sowas bin ich nicht bereit zu unterstützen. Der CSD wurde von der Genderideologie unterwandert und genau da hörts bei mir auf. Da konzentriere ich mich lieber auf Messen, Kongresse, Symposien und private Wissensparties.
